Eine Jahresrückblick auf die agile Arbeit in 2021 von Britta Redmann

Meine Retrospektive 2021 in 12 Sätzen (& ein bisschen Inspiration)

Inhalt

1. Arbeitsrecht als agile Leitplanke nutzen

Aus meiner Sicht ist das Arbeitsrecht ein Rechts- und Lebensbereich der unsere Kreativität herausfordert aber auch kreative Möglichkeiten zulässt. So sehe ich meine Rolle – in einer komplexen Lebenswirklichkeit und Arbeitswelt – kreative und gleichzeitig rechtssichere Gestaltungen zu finden, welche die wechselseitigen Bedürfnisse sowohl von Arbeitnehmern, Betriebsräten und auch Arbeitgebern berücksichtigen.

2. New Work braucht neue Time Keeper

Neuer Arbeitsort – das haben wir jetzt schon ganz gut gelernt. Aber neue Arbeitszeit – die können wir noch recht schlecht.
Meine Aufgabe als New Work Coach: gemeinsam neue Arbeitszeitmodelle abstimmen – wie verteilen sich 40 Stunden Arbeit sinnvoll auf eine 7 x 24 Stunden Woche? Wie schaffen es Arbeitgeber, Betriebsrat und Mitarbeiter gegenseitig Timekeeper im Sinne des Arbeitsrechts, des Gesundheitsschutzes und der Sicherstellung eines reibungslosen Geschäftsbetriebs zu sein? Welche Fixpunkte sind wichtig, welche festen Kommunikationszeitfenster? Und was bedeutet sie wirklich: diese Vertrauensarbeitszeit?

3. Eine agile Vertrauenskultur basiert auf Feedback und Transparenz

Alljährlich stehen sie in den meisten Unternehmen an: Mitarbeitergespräche. So klassisch wie das klingt, muss es absolut nicht sein. Neu gedacht ist das Mitarbeitergespräch ein absolutes agiles Feedbackinstrument. Es spiegelt persönliche Wahrnehmungen, es ist agil im Sinne der persönlichen Reflexionsmöglichkeiten und es erzeugt im positiven Sinne selbst motivierte Verhaltensanpassungen.
Feedback zu geben ist übrigens viel komplexer als zu beurteilen – aber auch viel nachhaltiger, wertschätzender und (leistungs)fördender!

4. Work-Life-Blending braucht Kommunikation

Er ist nicht neu, der Begriff des „Work-Life-Blending“. Eine klare Trennung zwischen Privatleben und Beruf („Work-Life Balance“) ist ausdrücklich nicht mehr gewünscht. Vielmehr sollen Arbeit und Privatleben bewusst vermischt werden: Denn wo die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben verschwindet, können persönliche Bedürfnisse besser berücksichtigt werden. Damit dies für beide Seiten zu einer Win-Win-Situation wird, bedarf es einer ausgesprochen intensiven, aktiven und permanenten Kommunikation.

5. Aller Anfang braucht Mut

Unser Arbeitsrecht ist komplex.
Das führt dazu, dass Startups dazu neigen, es vor allem in der Gründungsphase zu vernachlässigen. Eine Existenzgründung ist eh schon ein Verwaltungsakt in Deutschland, der die innovative Idee und die Lust „einfach zu machen“ ganz schön strapazieren kann. Dann doch bitte nicht noch aufwändige Vertragskonstruktionen und zusätzliche Einschränkungen…
Ich sage: doch, besser von Anfang an und zwar klar und transparent – das fördert Vertrauen und die sichert die Zukunft.

6. #NewPE – wie wollen wir als Organisation gemeinsam lernen

Coaching, Training und lebenslanges Lernen sind mir extrem wichtig. Beweglichkeit und Agilität im Denken und insbesondere in HR- Prozessen liegen mir am Herzen. Wenn wir eine neue Arbeitswelt gestalten, muss sich dies konsequent auch in Lern- und Weiterbildungsformaten widerspiegeln.

7. Hybrides Arbeiten braucht angstfreie Trainingsräume

Neben Vertrauen ist Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg. Nur die Kombination (und da braucht es Disziplin!) garantiert eine neue Art von Freiheit. So paradox das klingt, so komplex ist es auch. Diese schöne neue Arbeitswelt ist eben eine, die jedem einzelnen mehr abverlangt als zuvor, um auf Dauer wirksamer zu sein. Es ist weder getan mit „alle dürfen arbeiten wo sie wollen“ noch mit „wir müssen alle zurück ins Büro“. Wir werden uns weiter verändern, aber auch ausprobieren dürfen.

8. Die Lust „zu machen“ kommt aus dem Herzen

In meiner Wahrnehmung sehnen sich sehr viele Menschen nach einer „sinnvollen“ Tätigkeit, wissen aber manchmal gar nicht, wie und wo sie gebraucht werden. Im bezahlten Berufsleben bleibt oft – aus den unterschiedlichsten Gründen – manche Sinnerfüllung auf der Strecke…
Die Lust „zu machen” kommt aus dem Herzen.
Absolut spannend ist, hier einmal einen Blick auf das Ehrenamt zu werfen. In so vielen
Bereichen unterstützen Engagierte in wesentlichen Funktionen unseres gesellschaftlichen Lebens.

9. Mediation ist Wertschätzung

Mediation ist eine hervorragende Methode, um Konflikte in den Griff zu bekommen und Lösungen zu finden, welche von beiden oder allen Seiten getragen werden können. Denn das Besondere an der Mediation besteht darin, dass die Konfliktparteien eine gemeinsame Lösung erarbeiten, also ihnen nicht von außen eine Lösung vorgegeben wird.
Ein erfolgreiches Unternehmen benötigt immer ein zukunftsorientiertes, konstruktives Miteinander. Eine Kultur, in der sich die Mitarbeiter gegenseitig stützen und ihre Zusammenarbeit verlässlich und kraftvoll gestaltet ist.

10. Agile Gestaltungsfreiheit braucht Mut, Kreativität & Pioniergeist

Eine agile Gestaltungsfreiheit verlangt von allen Akteuren einen Mix besonderer Emotionen und Eigenschaften: Mut, Pioniergeist und mehr Kreativität zum Ausprobieren von praktischen Lösungen.
Hier sind alle gefragt. Einer allein kann hier wenig bewegen: Eine agile Transformation lebt und vollendet sich durch Gemeinsamkeit.

11.Jede*r soll nach seiner Façon selig werden

Was das mit Führung zu tun hat? Jede Menge!
Bei der Beziehungsgestaltung mit Mitarbeitern, Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden geht es darum, auf sie situativ und individuell einzugehen. Führungskräfte müssen mit ihren Interaktionspartnern in einen konstruktiven und verbindlichen Austausch treten und wenn nötig, sich auch gut aus Beziehungen lösen können. Dabei hilft das richtige Führungsverständnis zu Haltung, Aufgaben und Rolle ebenso, wie die erfolgreiche Kommunikation und der souveräne Umgang mit bestimmten Situationen.

12. Richtig ist, was zum Erfolg führt

„Das war und ist schon immer mein vermeintlich einfaches Motto. Nicht nur in diesem Jahr wurde es auf eine harte Probe gestellt – vielmehr immer wieder neunen Herausforderungen und Überprüfungen ausgesetzt. Denn was ist richtig? Wann stellt sich Erfolg ein? Und wie misst man den in „guten wie in schlechten Zeiten“?“
Damit habe ich 2020 beendet. Und es ist beruhigend, dass das auch durch 2021 getragen hat. Es darf gerne wieder einfacher werden in vielen Bereichen und für viele Menschen. Ich selbst bin dankbar für viele besondere Momente in diesem Kahr und für alle Menschen, die mich begleiten, wachsen lassen und motivieren.

2021 ist retro – 2022 kann kommen. 🙂
Nach oben scrollen