Teamwork Sterne

Die Arbeit der Zukunft braucht mehr Sterne

Inhalt

Würde die Sonne plötzlich verschwinden, ginge auf der Erde erst 8 Minuten und 19 Sekunden später das Licht aus.
Und das können wir uns nicht leisten in einer Arbeitswelt der Zukunft.

Gedanken zur Arbeit der Zukunft

Gedanken zur Arbeit der Zukunft: die haben wir uns (zumindest in unserer New Work und Agilitätsbubble) ja nun alle gemacht. Vor Corona eher mit einem „vagen“ Zeithorizont. Seit Corona in dem festen Wissen, dass uns die Zeit davon läuft. Dass neues Arbeiten gestern bereits begonnen haben sollte. Obwohl oder gerade weil die Politik noch über Gesetze diskutiert.
Was mich an der Blogparade von Sterne & Planeten zum Thema #NewWorkPolicies trotzdem gereizt hat? Eben die Idee von Sternen und Planeten.

Ein Stern ist eine riesige Gaswolke, die aus sich selbst heraus scheint. Es ist ein enorm großer und heißer Himmelskörper, der sein eigenes Licht erzeugt. Im Fall unseres Sonnensystems ist die Sonne der Stern. In unserer alten Arbeitswelt war das Management, die Führungskraft der Fixpunkt, um den sich alles dreht, der Stern, der von selbst leuchtet.
Ein Planet kann kein Licht erzeugen, sondern lediglich reflektieren. Er ist ein zumeist fester Himmelskörper, so wie es Erde, Mars oder Monde in unserem Sonnensystem sind. Je näher sie am Stern sind, desto mehr leuchten sie. Ins bekannte Management übersetzt sind die Mitarbeitenden die Planeten – mal nah am Management und leuchtend, mal weiter weg. Zum Teil bekamen sie nichts ab von der Strahlkraft des Fixpunktes. Damit waren sie unsichtbar.

Jeder leuchtet wie ein Stern

Für eine neue Arbeitswelt wäre es nun also einfach sich zu wünschen, wir wären alle Sterne. Jeder leuchtet aus der eigenen Kraft heraus. Keiner überstrahlt den anderen. Alle haben ihren festen Platz. Führungskraft und Mitarbeitende, aber auch die Satelliten drum herum – der Betriebsrat, die Politik, die Gesetzgebung, die Familie.
Man merkt sofort – das wird ein ganz schön komplexes Leuchtgebilde. Und vielleicht droht es auch zu hell zu werden, zu gleißend, zu heiß.

So manches Startup, das sich aus zu vielen Sternen heraus gebildet hat, ist irgendwann an diesem Übermaß an Licht gescheitert.
Darum denke ich, dass ein funktionierendes Arbeitssystem auch in Zukunft aus Sternen und Planeten bestehen wird. Denn längst nicht jeder möchte aus sich selbst heraus scheinen. Aber vielleicht sortieren wir uns als Planeten so um die Sterne, dass wir nicht jemand anderem das Licht nehmen. Wir sollten gleichzeitig unbedingt zu Planeten werden, die Licht spiegeln und reflektieren können, denn dann geben wir Strahlkraft an die Menschen im Unternehmen weiter, wenn sie sich nicht von selbst aus in die Nähe der Sterne wagen geschweige denn, selbst zu Sternen zu werden. Das überhaupt ist ein entscheidender Punkt in unserem Arbeitssonnensystem der Zukunft: Man ist nicht Stern oder Planet für alle Zeit. Wir sind alle in der Lage mal aus uns selbst heraus zu strahlen und anderen das Strahlen zu überlassen. Unsere Zukunft wird ein Wechselspiel aus Licht und Schatten.

Teams als Sonnensystem

Teams als Sonnensystem zu begreifen, die um einen Fixpunkt kreisen, ist für mich ein sehr dynamisches Bild – wenn dieser Fixpunkt wechseln darf. Wenn es mal die Führungskraft, mal der Betriebsrat und mal der einzelne Mitarbeitende ist.
Noch etwas ist ganz entscheidend: ein Stern sucht sich nicht aus, wen er anstrahlt und wen nicht. Die Chance auf Licht hat jeder. Wenn Führungskräfte also Sterne sind, sind sie unvoreingenommen und fair.
Die Arbeitswelt der Zukunft wird aus Sternen, Planeten und Monden bestehen – daran wird sich nichts ändern. Denn neues Arbeiten ist eben nicht etwas, was von außen aufgesetzt und gestaltet werden kann. Unser System ist war nicht ganz so alt wie das Sonnensystem, aber doch schon so erfahren, dass wir nicht alles neu machen müssen. Alle externen Rahmenbedingungen – sei es im Arbeitsrecht, in der Betriebsorganisation oder in der Wahl des Arbeitsplatzes – haben wir schon.

Fazit

Unser Arbeitssonnensystem gibt uns Regeln und Freiheiten vor.
Die Veränderung muss also unbedingt von innen kommen. Wir sollten das nutzen – als Sterne und Planeten. Wobei wir alle ein bisschen mehr Sterne sein dürfen. Die Zeit unbeweglich aufs Licht zu warten haben wir nicht. Denn dieses Licht von Sternen ist trügerisch: Wie gesagt…würde die Sonne plötzlich verschwinden, ginge auf der Erde erst 8 Minuten und 19 Sekunden später das Licht aus.

Da leuchten wir doch besser jetzt, oder?

Nach oben scrollen